Es ist still geworden in Innsbruck. Wir machen einen Spaziergang direkt hinter unserem Haus, wo der steile Bergwald beginnt; man ist dort recht einsam. Wir können den Flughafen überblicken, auf dem kein Flugzeug mehr steht. Die Autobahn dahinter, sonst Nadelöhr für den vorösterlichen Besucherstrom auf ihrer Hatz gen Süden, schmiegt sich als verwaiste Betonröhre um die Ausläufer der Stadt. Sogar die Schafe, die im Frühjahr normal auf einer Wiese im Bergwald weiden, haben offenbar Hausarrest. Dafür hört man Vögel; wir könnten schwören, es sind viel mehr als sonst. Vielleicht werden wir, wenn das alles vorbei ist, ja die Erkenntnis mit in die Zukunft hinüberretten, dass es nicht zwingend ein fieses Virus sein muss, das uns gelegentlich einbremst.
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